Der heilige Christophorus lebte um das Jahr 250 in Lykien in der heutigen Türkei. Sein Name bedeutet „Christusträger“ (griech.). Schon 452 wurde Christophorus in Chalkedon eine Kirche geweiht.
Über sein Leben ist, außer diesen zwei Legenden, wenig bekannt:
Nach östlichen Quellen soll er früher Reprobus geheißen haben und ein Riese mit Hundskopf gewesen sein. Möglicherweise beruht dies auf einem Übersetzungsfehler einer Handschrift aus dem Lateinischen, nach der er ein Kanaaniter war und in Lykien 48.000 Menschen bekehrt habe. Schließlich sei er vom König zum Tode verurteilt worden. Sein bei der Hinrichtung vergossenes Blut habe heilende Wirkung gezeigt und auch den König bekehrt.
Nach westlichen Quellen war sein Name Offerus. Seine riesige Gestalt erschreckte alle, die ihm begegneten. Offerus kannte seine geistige Grenze und wollte nicht herrschen,sondern dienen – aber nur dem mächtigsten aller Herrscher. Diesen begann er zu suchen. Er fand aber keinen, dessen Macht nicht irgendwie begrenzt war. Nach lange vergeblicher Suche riet ihm ein fromme Einsiedler, unbegrenzt sei nur Gottes Macht, und Offerus solle nur Gott dienen. „Aber wie sagt mir Gott, was ich tun soll?“ Als Gottes Wille solle Offerus seine überragende Gestalt erkennen. Offerus solle an Stelle eines Fährmanns Reisende über einen Fluss tragen und diesen Dienst als den Willen Gottes ansehen. An einer tiefen Furt verrichtete Offerus fortan diesen Dienst. Eines Tages habe er ein Kind auf die Schulter genommen, um es über den Fluss zu tragen. Zunächst war das Kind sehr leicht, aber je tiefer Offerus in die Furt stieg, desto mehr schien mit jedem Schritt seine Last schwerer zu werden. In der Mitte des Stromes keuchte Offerus schließlich: „Kind, du bist so schwer, als habe ich die Last der ganzen Welt zu tragen!“ Das Kind antwortete: „Wie du sagst, so ist es; denn ich bin Jesus, der Heiland. Und wie du weißt, trägt der Heiland die Last der ganzen Welt.“ Am anderen Ufer angelangt, setzte Offerus das Kind ab, und das Kind sagte zu Offerus: „Du hast den Christ getragen, von jetzt an darfst du Christofferus heißen.“
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